Heute vor 1.700 Jahren – Kaiser Konstantin erklärt Sonntag zum Ruhetag

Gott ruhte am siebten Tage, und so sollen es auch die Menschen halten. „Gedenke des Sabbats. Halte ihn heilig“, heißt es im Buch Exodus. Der Sabbat beginnt nach Sonnenuntergang am Freitagabend und endet mit Sonnenuntergang am Samstag.

Der Sonntag ist das wöchentliche kleine Osterfest der Christen: „Nach dem Sabbat kamen in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen“. Aber das Grab ist leer. Ein Engel verkündet den Frauen die frohe Botschaft. So wird der Tag nach dem Sabbat, der Sonntag, zum Tag der Christen, um sich des Todes und der Auferstehung Christi zu erinnern.

Nach blutigen Verfolgungen im Römischen Reich entscheidet sich erst Kaiser Galerius kurz vor seinem Tod 311 zu einem Toleranzedikt für die Christen, das einer Anerkennung als Religionsgemeinschaft gleichkommt.

Ein Jahr später streiten Konstantin und Maxentius um die Herrschaft im westlichen Imperium. Konstantin schreibt seinen Sieg über Maxentius dem christlichen Glauben zu.

Schließlich, am 3. März 321, befiehlt er in einem für das Christentum und seinen Wochenrhythmus wichtigen Edikt, dass „am Tag der Sonne alle Richter, ebenso das Volk in den Städten, sowie die Ausübung der Künste und Handwerke ruhen“ sollen.

In der Weimarer Verfassung wurde der Sonntag als „Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ in der Verfassung verankert. Und so steht es auch im deutschen Grundgesetz.  

Sonntag – hoffentlich auch für Sie ein besonderer Tag. Im „Gotteslob“ steht ein Lied (Nr. 103), das in einfachen Worten und mit einer einfachen Melodie sagt, was da so besonders ist. Das Lied sagt es so:

„Dieser Tag ist Christus eigen, und das erste Morgenlicht will von seinem Leben zeugen, das die Todesnacht durchbricht.“  Der Sonntag ist deshalb etwas Besonderes, weil er Woche für Woche daran erinnert, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Und deshalb ist die Melodie dazu auch so angelegt, dass man regelrecht entspannt durch die Gegend hüpfen könnte, leicht und tänzerisch, voll Freude eben. Das Leben hat einen Sinn, und der besteht nicht nur in Arbeit und Alltag. Ich lebe, weil Gott es will. Er begleitet mich und verlässt mich nicht, auch wenn das Leben hier einmal zu Ende geht. Daran will der Sonntag erinnern und dazu will er auch die Zeit lassen. Die Realität ist eine andere. Ich kenne viele, die gerade am Sonntag all das erledigen müssen, was während der Woche liegen bleibt. Und ich gebe es zu: ich habe auch schon Wäsche aufgehängt. Es wird gebügelt und wenn sich sonntags die ganze Familie zum Mittagessen trifft, hat das auch nicht unbedingt immer etwas mit Leichtigkeit und Freude zu tun. Zeit über das nachzudenken, was den Sonntag ausmacht, bleibt da nur im Gottesdienst. Aber auch der fällt für viele mehr und mehr dem grauen Alltag zum Opfer. Ist das nicht schade? Wir sollten den Sonntag als unseren heiligen Tag wieder mehr schätzen. Dieser Tag ist ein Geschenk. Er schenkt uns Zeit, um Gott und den Mitmenschen zu begegnen und Zeit für uns selbst zu haben.  

Vorschlag: Nehmen sie ihr Gotteslob, schlagen die Nr. 103 auf und sprechen / singen sie dieses Sonntagslied aus der Feder von Peter Gerloff: „Segne Herr den Tag der Tage, dass die Welt dein Kommen spürt. Löse Mühsal, Streit und Plage, dass für alle Sonntag wird.“