Pilgerreise der Citypastoral nach Rom
Wie geht Pilgern auf Badisch? Was passiert, wenn ein Citypastoral Team mal so richtig Geburtstag feiern will? Man gönnt sich zum 10. Geburtstag einen Ausflug in die City – aber nicht in irgendeine, sondern in die die ewige Stadt: ROM.
Am Dienstag den 9.10. starteten 14 CP Teamer zusammen mit Andreas Freund wohlversehen mit einem Reisesegen durch Pfarrer Dickerhof in den Pfarreibussen ihre Pilgerreise. Es ging in Richtung Flughafen Stuttgart und von dort über die Alpen. Am frühen Nachmittag in Rom angekommen, stürzten uns direkt auf Tuchfühlung mit dem römischen Volk. Denn nirgendwo kommst du den Einheimischen so nah wie in Bus und U-Bahn (Taschendiebe inklusive). Bis auf den Freitag (Generalstreik) waren diese unsere einzigen Verkehrsmittel neben Schusters Rappen. Denn die Stadt mit der höchsten Dichte an Kirchen, die man sich vorstellen kann, erkundet man am besten zu Fuß. Unser Wissen teilten wir geschwisterlich, denn jede/r hatte ein kleines Referat im Gepäck mitgebracht. Weitere besondere Orte brachte uns Andreas Freund näher.
Als Pilger erkundeten wir Kirchen jeder Größe und jeden Alters. Aber natürlich gehörten auch touristische Ziele zu unserem Programm. Hier die Highlights mit Plus
- auf dem Kapitolsplatz am Fuße des Marc Aurel Reiterdenkmals erlebten wir ein Stadtgewitter (Worauf wir das Poncho-Angebot der fliegenden Händler nutzten, was aber nur nach außen zeigte, was für eine fröhlich bunte Truppe hier unterwegs war.)
- am Trevi-Brunnen schlotzten wir zum ersten Mal echt italienisches Eis (Andreas warf nach altem Brauch eine Münze 🙂 )
- das Kolosseum sahen wir natürlich im letzten Tageslicht und in seiner bunten Nachtillumination
Die besuchten Kirchen hingen auch von der persönlichen Fitness ab, denn jeder pilgerte soweit ihn seine Füße tragen konnten. Was auf und zwischen den 7 Hügeln von Romolus und Remus eine sehr individuelle Anzahl „Pilgerpunkte“ ergibt.
Aber alle sahen die großen Kirchen
- die Lateranbasilika und das dortige Baptisterium (eine Kapelle mit einem Becken, ca. 50 cm tief und mit 3 Stufen die aus dem Wasser führen: im Namen des Vater (1), des Sohnes (2) und des Heiligen Geistes (3)
- St. Paul vor den Mauern (mit den Bildern aller Päpste) über dem vermuteten Grab von Paulus
- das Pantheon (die Kirche mit dem Loch in der größten Kuppel Roms)
Die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle erlebten wir in einer nächtlichen „Hochgeschwindigkeits-Pilgerführung“ (für die wir extra ein Zertifikat aus Freiburg mitgebracht hatten).
Besondere Höhepunkte waren aber die Begegnungen, die wir haben durften:
- Untereinander beim Erwandern der Stadt oder beim gemeinsamen Essen und den Abendandachten in der schönen Kapelle unseres Kolpinghotels.
- Beim Besuch der herrlichen Gärten hinter der Dreifaltigkeitskirche am oberen Ende der spanischen Treppe mit „Christine“ von der Gemeinschaft Emanuel (danke Mechtild Dekempe für die Orga), die uns vom Wirken der französischen Gemeinschaft in Rom erzählte.
- Mit Monsignore Fischer, dem Rektor des Campo Santo Teutonico, der uns erklärte, warum es einen deutschen Friedhof im Vatikan gibt. Er feierte auch exklusiv mit uns eine Messe, bevor er uns ebenso exklusiv zum Aufzug der Kuppel des Petersdoms geleitete (über dem vermuteten Grab von Petrus).
- Mit „Manfred“ von den Steyler Missionaren, der uns bei seiner Führung durch die Domitilla Katakomben bestes Infotainment mit Glaubenstiefgang bot (vergesst Quo Vadis ?). Dort unten feierte Andreas auch eine Wortgottesfeier mit uns. Auf diese Weise spürten wir dem kindlichen Auferstehungsglauben der frühen Christen nach, von dem wir so eindrücklich erzählt bekommen hatten.
- Trotz des straffen Pilgerprogramms blieb Zeit, in kleinen Gruppen besondere Kirchen und Orte wie z.B. den Stadtteil Trastevere oder den Hügel Gianicolo zu erkunden oder zu shoppen.
Viel zu schnell war der Samstag gekommen, an dem wir mit einem völlig reibungslosen Rückflug und auf einer himmlisch leeren Autobahn in unsere Heimatgemeinden zurückkehren durften. – Dirk Flackus