DANKE, Pfarrer Dickerhof – DANKE, Ralf

Noch gibt es in diesem Pfarrbrief keinen Rückblick auf die Verabschiedung und die Abschiedsgottesdienste unseres Pfarrers Ralf Dickerhof. Allerdings wollen wir ihm an dieser Stelle ein herzliches und dickes Dankeschön hinterlassen! – Viele Wünsche hatten wir, als 2005 klar war, es steht ein Pfarrerwechsel an, und die erste Seelsorgeeinheit St. Alexander und Zwölf Apostel wird bald gegründet. Hier ein kleiner Auszug aus der internen Umfrage, damals im Pfarrgemeinderat St. Alexander.

Was wünsche ich mir vom neuen Pfarrer? 
(Antworten natürlich anonymisiert 😊)

Geschlecht: männlich (solange der Vatikan nichts anderes zulässt)
Alter: zwischen 25 und 65 (also ziemlich unwichtig)
Größe: auf die menschliche Größe kommt’s an, nicht auf die Zentimeter
Gewicht: gewichtig soll seine natürliche Autorität sein, unabhängig von den Kilos auf der Waage
Gesundheit: so robust, dass er viel aushalten kann
Charisma: die Frohe Botschaft sollte ihn und seine Umgebung froh machen
Ökumene: offen, engagiert und optimistisch, dass die Trennung überwunden werden kann
Finanzen: Motto: Möglichst wenig über Geld reden müssen, also weder zu viel noch zu wenig davon haben.
Verhalten: ehrlich, menschlich, zu seinen Macken stehen
Seelsorge: für so wichtig halten, dass dafür immer genügend Zeit hat

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kompatibel und aufgeschlossen für alle/neue Gottesdienstformen, – Jugendgottesdienste, Familiengottesdienste, Hochämter…
kontaktfreudig, diskussionsfreudig, teamfähig
Vertrauen in die Fähigkeiten der Gemeindemitglieder; delegieren; motivieren
Faible für barockes Ambiente, Wertschätzung historischer Gewänder, Kelche
PC- Erfahrung, neuen Kommunikationsmitteln aufgeschlossen
Was Nettes halt, nicht zu alt, nicht zu jung…schwarze Haare, blaue Augen   😉

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Was ich mir von unserem neuen Pfarrer wünsche:

dass er sich Zeit lässt, die Gemeinde mit ihren einzelnen Gemeinschaften, Gruppierungen, Einzelpersönlichkeiten, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, ihren Strukturen und Gewohnheiten, ob traditionell, verkrustet oder bereits im Umbruch, kennen zu lernen und auf die jeweiligen Bedürfnisse einzugehen, Vertrauen zu gewinnen und Vertrauen zu schenken;
dass er Energie, Ausdauer, Neugier, Lebensfreude mitbringt um Veränderungen, Erneuerungen behutsam oder energisch auf den Weg zu bringen;
dass aber auch Traditionen, die vielleicht nur von Minderheiten getragen werden, ebenso Platz in unserer Gemeinde haben;
dass der Geist Gottes ihn und uns dabei begleitet.

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Eine lebendige Spiritualität und eine Aufgeschlossenheit im Bereich Liturgie wäre wünschenswert
Viele Ehrenamtliche sind unmotiviert und menschlich frustriert
Menschliche Wärme und Teamfähigkeit wären wünschenswert
Je älter Pfarrer Bachstein wurde, desto mehr hat die Gemeinde mitgetragen und ausgehalten.
Jetzt hat sie sich eine „Belohnung“ verdient

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Man kann wohl sagen unsere Wünsche wurden erfüllt und unsere Gebete wurden erhört.  Mit Ralf Dickerhof bekamen wir einen jungen, engagierten, und aufgeschlossenen Pfarrer. Offen, herzlich, teamfähig, mit menschlicher Wärme und tatsächlich modernen Kommunikationsmitteln zugetan – zwar nicht sofort 2005, aber ein paar Jahre später ging’s dann richtig rund. Sowohl moderne also auch traditionelle Liturgie hatten Platz nebeneinander. Erfreulicherweise hatte er tatsächlich ein Faible für die barocken Gebäude und erfüllte sie, gerade auch anlässlich vieler Jubiläen, immer wieder mit Leben, und schenkte vielen Menschen damit Möglichkeiten zur Begegnung und Feiern in Gemeinschaft. Als Seelsorger war er vielen eine Wohltat und Unterstützung, gerade in schweren Stunden.

Unsere Seelsorgeeinheit, die mit dem Hinzukommen von Heilig Kreuz im Jahr 2010 und Herz Jesu im Jahr 2015 schließlich komplett wurde, entfaltete eine Strahlkraft, die wir uns nicht hätten vorstellen können. Wir bekamen immer wieder Praktikanten aus dem Priesterseminar, Diakone und Kapläne zugeteilt, feierten daher auch einmal eine große Diakonenweihe in Rastatt, und es gab tatsächlich Kircheneintritte. Die Schar der Ehrenamtlichen vergrößerte sich.  Das war auch dringend notwendig bei dem vielfältigen Treiben und den vielen Ideen, die unser Pfarrer hatte – immer ganz erpicht darauf, diese umzusetzen.

In der Bibel gibt es das Gleichnis von den sieben mageren und den sieben fetten Jahren. Wir haben nun wahrlich 18 fette Jahre hinter uns!  Dafür können wir sehr dankbar sein. Nicht Wenigen von uns mag nun ein wenig bange werden, ob der wahrscheinlich nun eher mageren Jahre, mit vielen Veränderungen, die vor uns liegen.  Daher wird es zukünftig umso mehr auf jeden Einzelnen von uns ankommen, damit wir uns miteinander ein lebendiges Gemeindeleben bewahren.

Dir, lieber Ralf, möchten wir für Dein Herzblut danken, welches Du all die Jahre unermüdlich in den Dienst an den Menschen in unseren Gemeinden investiert hast. Herzlichen Dank im Namen aller Gemeindemitglieder. Herzlichen Dank im Namen aller Ehrenamtlichen – es war uns im wahrsten Sinne des Wortes eine Ehre.

An Deiner neuer Wirkungsstelle wünschen Dir ebenfalls viel Freude. Bleib gesund, und Gottes guter Segen möge Dich weiterhin begleiten. Wir freuen uns für Dich, dass es Dich ins nicht ganz so weit entfernte Oberkirch verschlägt, und damit in heimatliche Gefilde. Daher sagen wir auch nicht Adieu, sondern „Auf Wieder-sehen“, und freuen uns auf ein gelegentliches Wiedersehen!

Alles Gute wünschen Dir Deine Rastatter!